Der Traktor

Bei meinem Traktor handelt es sich um mein erstes Car System Projekt mit dem das Fieber kam. Ich stand ohne grosses
wissen da und konnte Online nur spärliches über den Strassenbau in Erfahrung bringen. Irgendwann hatte ich den
Faller Starter Kit und den Faller Traktor.

Als erstes überlegte ich mir wie und wo der Traktor nun über den Berg fahren soll. Die eigentliche Strasse war
ja schon vor längerer Zeit durch ein Gipsanstrich vorbereitet. Schliesslich wollte ich da den Rasen schon fertig haben. Als erstes
klebte ich mit einfachen Klebstreifen einfach den Fahrdraht auf den Gips und testete die Fahrt. Das Resultat war ernüchternd.
So ging es nicht, nicht nur der Gips zeigte sich als sehr problematisch, auch die Strasse selbst und die unausweichliche
Steigung und Kurven. Frust pur ersteigerte mein Inneres. Lange schaute ich die Anlage an und überlegte mir was zu tun ist.
Alle Möglichkeiten erwiesen sich als unmöglich oder bastelei. Genau dies ist beim Car System nicht ratsam. Als weiteres,
fast unlösbares Problem, erwies sich der Wenderadius in der nähe des Waldes. Ich schaute mir den Traktor etwas genauer
an und konnte feststellen, dass dieser relativ enge Radien fahren kann. Also konnte ich dieses Projekt umsetzen, mit dem
Kompromiss, das wohl nie ein Car diese Strecke fahren könnte. Zugleich entschied ich mich den Teil der Anlage komplett
neu aufzubauen und die Strasse mit Sperrholz zu unterlegen. Dabei könnte ich auch die Steigungen fast eliminieren.
Als erstes riss und schneidete ich den hinteren Teil des Berges ab, um dann eine völlig neue Konstruktion zu erbauen.
Vorab kann ich sagen das es ein erheblicher und wehmachender aber sehr lohnender Schritt war.


Wie Wenden?

Des weiteren musste überlegt werden wie das Wenden bewerkstelligt werden soll. Denn das Fahrzeug wird durch den
Fahrdraht geführt. Am Fahrzeug selbst befindet sich ein kleiner Arm der direkt mit der Vorderachse verbunden ist. Vorne
drauf befindet sich ein kleiner Magnet der nun den Arm auf den Fahrdraht zieht. Wenn das Fahrzeug mit eigener Kraft
fährt, befindet sich der Arm immer auf dem anziehenden Fahrdraht. Macht dieser einen Rechtsbogen führt es den Arm mit
und lenkt so nun die Vorderachse. Bedingung für das Funktionieren ist eine absolut leichtgängige Mechanik am Fahrzeug.
Gute Räder und ein geeigneter "Strassenbelag" für die Haftung und natürlich eine absolut saubere Strassenoberfläche.
Ein kleines Korn kann den Armlenker auf die Seite stossen und das Fahrzeug wird in eine völlig andere Richtung gelenkt.
Für solche Fälle sollte links und rechts entlang der Strasse nochmals ein Fahrdraht verlegt sein. So findet der Lenkarm
wieder eine Führung und kann so zurück geführt werden. Ich selbst verzichtete auf dies aus Platzmangel.

Beim Wendekreis führt der Draht durchgehend in den Kreis. Danach macht der Draht sein Kreis bevor er wieder
auf den Eingang des Kreises stösst. Dabei wird er etwa 5 bis 8 mm vorher unterbrochen. Das Fahrzeug und dessen Arm
verlieren dort ihre Führung. Da aber das Fahrzeug weiterfährt findet der Arm den ursprünglich in den Kreis führenden
Draht und erfasst diesen wieder. Jetzt einfach in der Gegenrichtung.

Strassenbau?

Ich benutze 5mm Sperrholz für den Strassen Unterbau. Es gilt zu beachten das später Magnete unter der Strasse das Verhalten
des Traktors beeinflussen sollen. Gemeint ist das stoppen. Der Traktor besitzt einen Akku der direkt über einen Reedschalter
am Motor angeschlossen ist. Kommt ein Magnet in die nähe des Reedkontaktes unterbricht dieser diesen Stromkreis.
Der Traktor stoppt. Deswegen sollte die Strasse nicht "Dick" sein. Die Kerbe für den Fahrdraht habe ich mit dem Dremel
und Trennscheibchen eingeschnitten oder besser eingefräst. Dieser sollte nicht tiefer sein als der Draht Durchmesser hat.
Bevor gefräst wird sollte man testen. Die Radien, Kurven und die Distanzen von Fahrzeug und Strassenbreite. Insbesondere
in den Kurven brauchen diese Fahrzeuge doch sehr viel Strassenbreite. Ich habe den Fahrdraht auf die Sperrholz Strasse
gelegt und mit kurzen glatten Stücken Isolierband gesichert. Dann komplett mit Streifen dieses Bandes abgedeckt.

So kann das Fahrzeug direkt gefahren werden und man sieht sofort wo Probleme auftauchen. Denn jetzt korrekturen
durch zu führen sind doch einiges einfacher als bei fertigem Gelände.
Danach wird die Strasse ausgebessert mit Spachtel. Mit feinem Schleifpapier wird alles gleichmässig und Glatt
geschliffen. Zu gutem schluss natürlich die Strassenfarbe. Auch dies im bereich des Drahtes nicht Dick auftragen.
Das Magnet ist relativ schwach. Die kleinste unebenheit kombiniert mit etwas mehr Distanz zum Draht (Vertikal) kann
zum entgleisen des Fahrzeuges führen. Später ist es mühsam solche korrekturen vorzunehmen. So nun die ersten
Bilder dazu.


Der Neuaufbau (Bilder teil 1)            Auf und um die Strasse (Bilder teil 2)



Wie halten?

Als weiteres beschäftigte ich mich mit der Möglichkeit den Traktor beim Wendekreis halten zu können. Aber auch am Anfang der
der Strecke. Der Wendekreis am Anfang der Strecke soll später hinter Wald versteckt werden. Der Traktor wird also auf Kommando
ausgelöst und fährt die Strecke ab. Je nach dem soll er er auch bei der Hütte (Wendekreis) halten und wiederum auf Kommando
wegfahren. Dies soll später automatisch oder spontan erfolgen. Dies bedeutet dass der Traktor von der Anlagenzentrale aus steuerbar
sein muss. Also durch meine ECoS. Damit der Traktor hält muss unter der Strasse ein Starkes Dauermagnet ran. Dieser
bewirkt dass der interne Reedkontakt den Stromkreis des Traktors unterbricht und somit stoppt. Von Faller gibts die Elektromagneten
die dies bewekstelligen könnten. Aber nichts ist so einfach wie es scheint. Die Elektromagnete haben einen nicht unerheblichen Nachteil.
Nämlich verlieren diese ihre Magnetkraft wenn der Strom ausfällt. Dies ist spätestens dann der Fall, wenn ich die gesamte Anlage ausschalte.
Da aber der Traktor Dauerhaft "parkiert" werden soll, muss da ein Dauermagnet ran. Nur dass ich den Elektrisch nicht direkt steuern kann.
Allerdings mechanisch schon. Ich entschied mich für die ESU Servoantriebe und montierte, oder besser klebte ich, Dauermagneten
an dessen Arme. Es brauchte etwas Experimentierzeit um herauszufinden, wie und wo der Servo montiert werden soll.
Denn es ist zu beachten dass der Fürungsarm und Fahrdraht mit einem solchen Magneten direkt beeinflusst werden. Was zu
"Entgleisung" führen kann und auch hat. Angesteuert werden die Servos mit hilfe von ESU Switchpiloten. Diese haben jeweils zu-
sätzlich 2 Ausgänge für Servoantriebe und lassen sich gut einstellen. Da ich sowieso solche für die Weichen im Einsatz habe drängte
sich diese Lösung auf. Zudem ist die Steuerung durch die Zentrale so gewährleistet. Theoretisch kann ich so den Traktor durch verschiedene
arten auslösen wie mit Schaltkontakte durch fahrenden Zug, einer Einbindung in eine Fahrstrasse, an der Zentrale direkt oder aber auch
durch eine Fernbedienung wie mein iPhone. ;-)

Die Magnete


Der erste Film bei einer Testfahrt der gesamten Strecke. Zu sehen ist die Drahtführung und der Arm. Beachte die Kreuzungen.

 

Der zweite Film aus vorderer Sicht bei einer Testfahrt.

 

Der dritte Film mit der fast fertigen Situation und Stoppstellen. ;-)