Märklin Schiebebühne Umbau

 

Viele betreiben eine Schiebebühne von Märklin und sind fasziniert von dessen Funktion. Auch lässt sich diese ohne weiteres
Digitalisieren in dem die Anschlüsse für die optionalen Oberleitungen benutzt werden. Am Anschluss B2 wird ebenfalls eine
Gleismasse statt Digitale Fahrspannung angeschlossen. So wird erreicht, das an den Anschlüssen neben den Gleisen
dann Masse anliegt, wenn die Bühne an diesem Gleisanschluss stehen bleibt. Damit hat man die Rückmeldung für den Decoder
oder S88 Bus. Diese verwerten die Information oder leiten diese an die Zentrale oder Software des PCs weiter.
Ich benutze in meinem Beispiel den Decoder von Gerd Boll. Für weitere Informationen besuchst du am besten seine Homepage.

Sobald eine Software wie Win Digipet oder Traincontroller die Steuerung übernehmen soll, sieht man sich mit einem anderen
Problem konfrontiert. Nämlich die Rückmeldung des Bühnengleis selbst. Normalerweise reicht es, wenn die Loks genau eingemessen
wurden, die Rückmeldung des gesamten Gleises.

 

Die Bühne um die es geht.

Bild 1


Für alle die dies schon reicht, muss nicht viel an der Bühne geändert werden. Der Anschluss B2 wird zur Rückmeldung verwendet
und bedeutet dass auf der Bühne die Doppellschleifer aufgetrennt werden müssen. Dann wird das von der Masse getrennte Profil
an den B2 Schleifer angeschlossen. Damit die Rückmelder für die Gleisanschlüsse weiterhin funktionieren muss die Masse nun
vom 0 Anschluss geholt werden. Dafür wird einfach die Drahtverbindung vom Schleifer "2" an den Schleifer "5" angeschlossen.
Vorher müssen noch Schleifer "2" und "4" mit einem Dremel getrennt werden. Schleifer "4" wird nun zum Rückmelder für das
Gleis und Schleifer "2" leitet die Masse weiter an die Gleisanschlüsse.

 

Auf diesem Bild die dazu gehörenden Nummerierungen. Der Doppelschleifer bereits getrennt. Ebenfalls die anderen Doppel-
schleifer schon aufgetrennt. Das blaue Kabel wird nun an Schleifer 4 angeschlossen während Schleifer 4 über den B2 Anschluss
Rückmeldet . Auf diesem Bild ist bereits die erweiterte Rückmeldung vorbereitet. Dafür müssen alle Kabel auf dieser Seite der Bühne
entfernt werden. Auch das noch im Bild sichtbare rote Kabel. Schleifer 1 und 3 müssen nun ebenfalls getrennt werden.

Bild 2

 

Der erweiterte Umbau

 

Als erstes müssen alle Kabel auf der linken Seite der Bühne entfernt werden. Die Schleifer für die Motorenansteuerung
verbleiben in Original zustand. Übrigens für diejenigen die die Bühne leiser arbeiten hören wollen sei der sb Motorumbau
empfohlen.
Als nächsten Schritt muss nun der Doppelschleifer (Bild 2) auf der eine Seite entfernt werden. Der Anschluss selbst sollte
ausgegrädet werden. Am besten mit dem Dremel. ACHTUNG: Der Dremel bewirkt ein starkes erhitzen des zu bearbeitenden
Metalls und führt möglicherweise dazu dass Haltenasen oder sonstige Kunststoffteile schmelzen. Es ist also vorsicht geboten
und man sollte für genügend Kühlung sorgen oder nur kurze Arbeitsschritte vornehmen.
Bevor die Schleiferkontakte getrennt werden sollten dies zusätzlich verleimt werden. Mein UHU Leim ist transparent
und so schlecht auf den Bildern zu sehen. Damit wird ein verschieben oder lösen der Schleifer verhindert.

Folgendes Bild zeigt die Bühne schematisch um besser zu verstehen wie das ganze nachher funktionieren soll.

Bild 3

 

Das Gleisprofil wird nun rausgezogen. Dieses Profil wird nun in seine 3 Teile zerschnitten. Die kürzeren Stücke
aussen jeweils in 6 cm Stücke. Ich habe bei dieser Gelegenheit das Profil ersetzt durch ein K Schienen Profil.
Der Kontakt dessen ist in meinen Augen erheblich zuverlässiger. Nun werden die 3 Stücke wieder eingeschoben.
Dabei werden aber vorverzinnte Kabel durch die unter dem Profil befindlichen Löcher mit drunter geschoben.
Da dieses Profil nicht oder sehr schlecht Lötbar ist habe ich mich zu diesem verfahren entschieden. Der Vorteil
ist dass dieses Profil in den Massen exakt stimmt. Es sind also keinerlei Anpassungen nötig. Für das Kabel habe
ich gewöhnliches "Decoderkabel" verwendet. Damit haben wir nun die 3 Anschlüsse für die Gleisrückmeldung.

Das vorverzinnte Kabelende ist hier gut zu sehen. Von unten eingeführt und das Profil darüber geschoben.
Das Profil sieht auf dem Bild rostig aus. Wird wohl die belichtung sein.


Bild 4

 

Auf der anderen Seite der Bühne sind die Schleifer für die Rückmeldung an die Gleisanschlüsse und jetzt auch
für das Gegenüberliegende Gleisende. Gegenüberliegend deshalb weil immer nur, ausgenommen Gleis 1, ein Gleisstück
für die Rückmeldung an die Rückmeldung angeschlossen ist. Fährt die Lok also von rechts auf die Bühne, ist das erste
Stück ohne Rückmeldung. Dies muss allenfalls in der Software dann berücksichtigt werden. Da die Bühne an Gleis 1
für die Durchfahrt konzipiert ist, sind da beide über die Schleifer verbunden und werden so gemeldet.

 

Die auf diesem Bild blauen Kabel sind falsch angeschlossen. Am Schleifer mit dem roten Pfeil kommt die Rückmeldemasse
für an die Gleisanschlüsse. Somit also an Schleifer 5 (Bild 2) angeschlossen. Der Schleifer mit dem weissen Pfeil kommt das
Kabel vom gegenüberliegenden Gleis. Nicht wie hier abgebildet das dessen Seite wie der Schleifer. Ansonsten muss hier
nichts mehr geändert werden.

Bild 5

 

Auch Schleifer 2 (Bild 2) bekommt für die Gleisanschluss Rückmeldung Masse vom Schleifer 5.
Schleifer 1 (Bild 2) wird mit dem Kabel des wiederum gegenüberliegenden Gleisstückes verlötet.

Was haben wir getan?

Im normalbetrieb wird der Fahrstrom von der Bühne an das Gleis weitergegeben. Für Analogfahrer
ein willkommenes Gleisabschalten. Genau diese Kontakte (grün im Bild 3) nutzen wir nun für die erweiterte Rück-
meldung. Dies bedeutet aber dass jedes angeschlossene Gleis eine eigene Fahrstromzuleitung
bekommt. Was eigentlich ohnehin meist vorhanden ist. Bedeutet aber auch dass der Schiebebühne
Unterteil bearbeitet werden muss.

 

Dies sieht so aus.

Bild 6

 

An jedem einzelnen Gleisanschluss muss nun die Trennung erfolgen. Am besten mit der Dremel Trennscheibe.
Beim roten Strich mit dem grünen Pfeil markiert. Bitte die entstehende Hitze nicht vergessen. Damit ist die Fahrstrom zufuhr
getrennt.

 

Bild 7

 

Wer nun die Bühne später für den Servicefall ganz an den Ausschlag fahren will, kann die hier markierte
Dioden beidseitig verdrahten und die 2 DRähte raus führen. Wird diese nun per Schalter kurzgeschlossen
hält die Bühne nicht mehr am Ende automatisch an und kann so dann problemlos entnommen werden.

Bild 8

 

Auch hier die Metallteile gut verleimen um ein späteres verschieben oder lösen zu verhindern.

Bild 9

 

Bild 10

 

Nach erfolgter Trennung werden die Übergangsstücke mit Fahrstrom versorgt. Dies ist bei mir nötig weil
die angeschlossen Gleise eine Fahrstromtrennung haben.

Auch die gegenüberliegende Stücke müssen miteinander verbunden werden. Allerdings in 2 Gruppen.
Linke Seite der Bühne und die rechte Seite werden seperat miteinander verbunden und stellen dann die
Rückmeldung der jeweilgen Gleisstücke dar. Wenn die Bühne nun zum stehen kommt, leitet diese statt
Fahrstrom, nun das jeweils kurze Stück Profil auf die Bühnen Unterseite. Steht eine Lok darauf verbindet diese
über die Achsen die beiden Profile und leitet so nun Gleismasse weiter. Und da ist sie unsere Rückmeldung.
Beachte aber dass die Rückmeldung nur während dem die Bühne steht funktioniert. Das sollte aber kein Problem
darstellen da die Lok ohnehin stehen sollte wenn die Bühne fährt ;-)

Das grüne Kabel wird so verlötet und verkabelt.


Bild 11

 

Damit haben wir nun 3 Rückmeldekontakte. Das mittlere Gleisstück über den B2 Anschluss und nun die 2 kurzen Gleisstücke
über die 2 verlöteten Kabel. Diese können unter der Bühne ohne weiteres nach unten weg geführt werden.

Noch ein kleiner Tip. Das Profil erst mit etwas Leim fixieren wenn der test gut verläuft. Um die Positionen zu stabilisieren
habe ich ein kleines Stück Holz genommen und zwischen Bühne und Profil geklemmt.

Bild 12

 

Ich habe mich für die "Stop" Melder in der länge von 6 cm entschieden. Dies stellt, wie sich in den Tests zeigte,
kein Problem dar. Allerdings ist dafür zu sorgen dass die Lok relativ langsam auf die Bühne einfährt.
Bei mir steuert Traincontroller und ist auf 30 kmh eingestellt. Das klappt hervorragend.

 

Auf Bild 13 der Beweis mit einer Lok fast so lange wie die Bühne selbst. Märklin 001 .
Kürzere Loks halten ebenfalls vorne an und nicht mehr in der Mitte. Wenn dies aber gewollt ist kann man
dies Problemlos in der Software einstellen. Bedingt dann Lokgruppen nach Länge.



Bild 13

 

Viel Spass.