Weichenantrieb Modifikation



Die Weichenantriebe der Firma Märklin haben 2 Endabschalter integriert. Aus gutem Grund. Denn man kann immer
noch davon ausgehen dass sehr viele Anlagen, inbesondere Clubanlagen, Analog funktionieren. Die Weichen werden
nicht nur per Handbedienung sondern auch via Schaltgleise und dergleichen geschalten. Es kommt vor dass eine
Schaltgleiswippe hängen bleibt oder einfach jemand aus irgendeinem Grund mit dem Finger länger als man sollte
den Schaltknopf gedrückt hält. In der Regel wird mit Lichtstrom geschalten der mit 16 Volt AC daherkommt. Die Antriebs-
spulen aber sollten nicht lange Stromführend sein. Wenn doch, führt dies zur Überhitzung der Wicklungen was
zum schmelzen der Wicklungsdrähte führt. Ein Ausfall der Spule ist die folge und somit ist der Antrieb funktionslos.

Dies wird verhindert durch die Endabschalter die im letzten Moment der Stromkreis zur entsprechenden
Spule unterbrechen. Das funktioniert so ohne Problem. In der Digitalen Welt ist es aber so dass da verschiedene
Decoder in Betrieb genommen werden können. Die meisten richten die Speisung, die je nach Decoder auch von der
Digitalzentrale kommt, des Lichtstromes in Gleichspannung. Das mindert aber den Wirkungsgrad der Antriebspulen.
Andere lassen nur eine halbwelle des AC Stromes auf die Antriebe los. Dies führt dazu dass an den Antrieben nur
gerade die halbe Spannung ankommt. Beide Varianten führen zu unzuverlässigen schalten der Weichen. Bei
K Kreuweichen wird oft der Antrieb etwas zu knapp durch die Endabschalter ausgeschalten und die Kraft reicht so nicht
aus alle vier Zungen an den Anschlag zu schalten.

Dieses Problem kann meist gelöst werden wenn der Decoder eine DC Spannung als Speisung bekommt die mindestens
bei 19 Volt liegt. Dann erklingt ein klacken und lässt das Märklin Herz höher schlagen.

Aber genau diese Endabschalter können wiederum den Miesepeter spielen. Irgendwann sind die Kontakte durchgebrannt.
Die folge davon ist dass die Weichen nur noch in die eine Seite schalten. Als erstes wird immer der Decoder verdächtigt.
Also prüft man dies in dem man die beiden blauen Drähte vertauscht. Dann stellt man fest dass sich die Weiche immernoch
nur in dieselbe Richtung schalten lässt. Damit ist der Decoder ausgeschlossen. Da Decoder nur kurze Stromimpulse
schalten, unabhängig wie lange der Finger drauf drückt, kann der zu lange Unfall nicht eintreten. Es sei denn man
erzwingt dies durch nicht sinnvolle Einstellung an der zentrale oder der Decoder ist defekt.

So gesehen also sind in der Digitalen Welt diese Endabschalter überflüssig und können entfernt werden. Ich zeige dies
hier an einem C Gleis Antrieb. In einem K Antrieb sieht der Schalter in etwa gleich aus und die Modifikation läuft
genau gleich ab.


So sieht der C Gleis Antrieb aus. Jeder kennt diesen. Für grösser einfach anklicken!

Der C Gleis Antrieb



In diesem BIld markieren dir roten Pfeile die Laschen die mit einem kleinen flachen Werkzeug aufgebogen werden
müssen. Am besten mit einem Schraubendreher grösse 00. Die gegenübeliegenden Laschen werden belassen.
Jetzt kann der Innenteil des Gehäuses geöffnet werden. Keine Angst, es fliegen keine Federn oder ähnliches
weg.






Jetzt liegt der Antrieb offen. Die roten Pfeile zeigen auf die nicht zu übersehenden Endabschalter. Beim genauer
Hinschauen stellt man fest das dieser 3 Anschlüsse hat. Nur die Äusseren sind verlötet und Elektrisch verbunden.
Als erstes einfach der Lötzinn wegsaugen mit einer Entlötpumpe oder Lötsauglitze. Danach können diese Schalter
entnommen werden.




Wenn die Schalter draussen sind einfach die Lötaugen mit Lötzinn verzinnen. Mit einem stück Draht oder Litze
die beiden Lötaugen überbrücken. Danach Antrieb wieder zusammen bauen und in die Weiche einbauen. Die
Probleme sind nun erledigt und dies für ein und alle mal.



Übrigens braucht der Antrieb jetzt die volle Kraft für die Weichen. Der Widerstand zum drücken der Endabschalter ist
jetzt nicht mehr vorhanden. So kann der Antrieb voll durchziehen ohne zurückgefedert zu werden, sollte
der Mechanische Anschlag nicht ganz erreicht werden. Die Schaltzeit kann jetzt ohne Probleme auf 100 ms eingestellt
werden. Natürlich unbedingt darauf achten dass NIEMALS versehentlich ein Dauerkontakt eingestellt wird. Deswegen
empfehle ich für diesen Antrieb echte Schaltartikeldecoder zu verwenden die von sich aus nur begrenzte Schaltzeiten
besitzen.