Eingriff in die Bestehende Elektronik beim Einbau eines neuen Dekoders

Wer kennt diese Situation nicht?
Eine Märklin Delta Lok soll einen neuen Dekoder eingebaut bekommen. Eigentlich kein grosses Problem.
Alte Elektronik raus, Permanent Magnet rein und den Dekoder einkleben und korrekt anschliessen.
Ach so, da sind Led für die Stirnbeleuchtung sowie Rücklichter. Auch dieses Problem ist im Grunde leicht
zu lösen. Einfach einen Widerstandswert berrechnen und in Serie zu den Led einlöten.

Klingt einfach und ist es auch. Nur warum den Widerstände berrechnen wenn sie denn eigentlich schon vorhanden sind?
kommt da noch dazu dass eventuell noch eine Diodenschaltung vorhanden ist, dass das korrekte schalten von
Frontlicht und Rücklicht ermöglicht. Da gibt es auch noch als Beispiel den ICE von Märklin dass 3 Led an der Front
besitzt mit einer gemeinsamen Kathode. Da aber alle Dekoder sowie auch die Deltas die Schaltausgänge
mit Minus schalten, stösst man da auf ein kleines Problem.

Da gibt es sogenannte Inverter die lediglich aus 1 oder 2 Widerstände bestehen und einem Transistor.
Diese Schaltung Invertiert das geschaltene Minus in ein geschaltenes Plus und somit können Led s an der
Anode angesteuert werden.

Wenn du nun aber das ganze genauer ansiehst, wirst du feststellen, dass der Delta daselbe Problem gelöst bekam.
Dies lässt vermuten das genau diese Schaltung auf dessen Platine tatsächlich schon vorhanden sein muss.
Diese Schaltung müsste bei den Anschlüssen der Led s vorhanden sein in Form mehreren Widerstände
und einem Transistor. Nach dem Transistor , Je nach Lok, gibts noch Dioden die ob vorwärts oder
rückwärts geschalten, den Strom an die richtigen Led s führen, ohne die anderen zu beeinflussen.
Diese Dioden sind dann vorhanden wenn mit jeweils 2 Glühlampen das Licht vorne und hinte geschalten wird.

Hier in diesem Beispiel handelt es sich um eine Delta Platine die jeweils 3 Led s vorne und hinten ansteuert. 2 davon
sind in Serie geschalten und werden so gemeinsam geschalten und das 3. ist das rote Rücklicht.

Hier die Platine im ursprünglichen Zustand:

Delta Platine

Der rote Pfeil markiert die Stelle die unterbrochen werden muss um den alten Dekoder von der Speisung zu trennen.
Die grauen Pfeile markieren die beiden Leistungs Transistoren die die Led ein- und ausschalten, angesteuert direkt
vom Kontroller. Rechts davon die 2 Dioden die verhindern das andere Led leuchten (Sperren) wenn in die Gegenseite
gefahren wird. Die Teile die um diese Transistoren und Dioden und mit 471 bezeichnet sind, sind die Vorwiderstände
für die Led s.
Diese Transistoren sind auf dem neuen Dekoder bereits vorhanden mit dem gleichen Prinzip. Nur das eben diese Vorwider-
stände und Dioden fehlen.
Damit der alte Dekoder nicht versehentlich in Betrieb geht sollte die Versorgung getrennt werden. Einfach die Leiterbahn
auftrennen am besten mit einer Dremel Trennscheibe.

Als erstes die Transistoren entfernen um dann dort die Dekoder Ausgänge direkt an löten.

 

 

 

Anschlüsse vorbereitet

Hier die Transistoren entfernt und die Speisung (Schienen oder Masse) aufgetrennt. Durch das entfernen der
Transistoren wird auch gleich die Schaltung völlig vom rest getrennt. Die roten Pfeile markieren den
Anschlusspunkt für die Lichtausgänge des neuen Dekoders.

 

 

 

Anschlüsse des Delta

Der aufgetrennte Plus Leiter und vorbereitet für das anlöten des roten Kabels vom neuen Dekoder.
Dies befindet sich in diesem Fall auf der Unterseite des Delta Dekoders. Der neue Dekoder wird im Zwischenraum
der Delta Dekoder Platine und dem Lokchassis platziert.

 

 



Diese Leiterbahn muss ebenfalls aufgetrennt werden. Es handelt sich da um den Rückleiter für die Led.
Diese muss verbunden werden mit den Gegenüberliegenden Rückleiter und wird so dann an das blaue Kabel
des neuen Dekoders angeschlossen. Damit wird verhindert dass der Delta Dekoder indirekt Spannung aus
der Stromversorgung des neuen erhält. Das rote Kabel (Schleiferanschluss) kann belassen werden weil die
relevanten stellen jetzt bereits getrennt sind. Das gelbe und graue Kabel sind die geschaltenen Anschlüsse
für die Led s. Die Leiterbahnen führen direkt zu den Vorwiderständen.

 

Somit können die bestehenden Vorwiderstände und Dioden "Matrix" ihre ursprüngliche Aufgabe weiterhin
ausführen.

Das ganze funktioniert bei allen mir bekannten Delta Dekoder. Der Vorteil liegt
auf der Hand.

- Keine zusätzliche Bauteile
- Widerstandswerte stimmen bereits
- Bei Glühlampen ist ein Wechsel in der Regel nicht nötig
- Weniger Aufwand und saubere Lösung
- Die Kabel des neuen Dekoders müssen nicht verlängert werden

 

Wichtig ist, das sichergestellt wird, das der alte Dekoderteil wirklich keine Speisung mehr erhält.