Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Digitalprotokolle
am Modellbahnmarkt.

Selectrix (Sx)

Digitalsystem, an dem die Firma Trix bis in die 90iger-Jahre die Exklusivrechte hatte. Es zeichnet sich durch eine hohe
Übertragungssicherheit, sehr kleinen Decodern und einem genormte Bussystem zwischen den einzelnen Elementen des
Systems aus. Das System unterstützt bis zu 112 Adressen, die frei verfügbar sind, wobei pro Adresse eine Lok gesteuert
(mit 31 Fahrstufen), oder 8 Funktionen gesteuert werden können (Weichen, Rückmeldungen etc.). Pro Lokdecoder werden
zwei Zusatzfunktionen (Licht und Horn) unterstützt.

Selectrix-Komponenten sind von den Firmen Trix, MÜT, Doehler & Haass, Rautenhaus, Viessman und CT-Electronic erhältlich.

Detailiertere Informationen gibt es unter Selectrix-Allgemeines.

DCC nach NMRA (Digital Command Control nach
National Model Railraod Association)

Das jüngste aller Digitalsysteme etablierte sich innerhalb kürzester Zeit. Das Digitalsignal ist durch die NMRA standardisiert
und vom Leistungsumfang äußerst großzügig bemessen, wodurch es derzeit das leistungsstärkste System ist. So können
theoretisch 10239 Lokomotiven mit derzeit bis zu 12 Zusatzfuktionen plus Licht mit bis zu 128 Fahrstufen und maximal 2048
Magnetartikel gesteuert werden.

Beim DCC-System ist lediglich das Datensignal standardisiert, jedoch nicht die Bussysteme die die Verbindung zwischen den
einzelnen Komponenten herstellt, wodurch viele Hersteller einen eigenen Verbindungsbus entwickelt haben.

Das DCC-System wird von vielen Herstellern unterstützt, darunter unter anderem von Fleischmann, Lenz, Uhlenbrock, Zimo,
Roco, Arnold, Viessmann, Brawa, ESU, Kühn, Digitrax, HAG...

Detailiertere Informationen gibt es unter DCC-Allgemeines.

TRIX Systems

Das unter den Namen "TRIX Systems" angebotene Digitalsystem ist kein eigenständiges Digitalformat, sondern nur ein
Markenname und besteht aus zumeist multiprotokollfähigen Bausteinen, die Selectrix und DCC unterstützen.

FMZ - Fleischmann-Mehrzug-Steuerung

Digitalsystem aus den 80er Jahren der Firma Fleischmann. Es erlaubt Adressen von 1 bis 119, wobei max. 8 Lokomotiven
direkt angesteuert werden können und max. 32 Loks insgesamt gesteuert werden können - d.h. dass sie mit einer
voreingestellten Geschwindigkeit fahren, jedoch ohne direkten Zugriff. Unterstützt werden 15 Fahrstufen. Zusätzlich kann
eine analoge Lok im Digitalkreis gesteuert werden, durch Unterteilen in zwei Kreise können auch zwei Analogloks gesteuert
werden. Magnetartikel können gesteuert werden, Weichenstraßen gestellt und ein Computer über eine Schnittstelle
eingebunden werden.

Im Jahr 2000 wurde mit dem TwinCenter auch bei Fleischmann DCC als neues Digitalformat eingeführt und beide Systeme
laufen parallel und sind bedingt untereinander kombinierbar. Die Zukunft wird jedoch klar DCC gehören, dass mit kleineren
Decodern und größerem Leistungsumfang punkten kann.

mfx - Märklin Systems

Ein neues Digitalsystem, dass im Jahr 2004 vorgestellt wurde und bei Märklin das in die Jahre gekommene
Märklin-Motorola-Format ablöst. mfx wurde von ESU entwickelt und ist auf möglichst einfache Handhabung ausgelegt:
Jeder Lokdecoder meldet sich selbstständig am System an bekommt eine dynamische Adresse zugesprochen -
auf dem Display der Zentrale erscheint nur der passende Lokname. Die Programmierung von weiteren Parametern
erfolgt nicht über ein eigenes Programmiergleis sondern ist während des laufenden Betriebes möglich. Dies ist durch
die integrierte Rückmeldung möglich, die auch viele weitere Möglichkeiten eröffnet, vor allem im Bereich der
Automatisierung und der Computersteuerung.

Die Eckdaten des Systems sind 16384 ansprechbare Lokadressen (werden dynamisch vergeben und bleiben dem
Benutzer verborgen) mit jeweils 128 Fahrstufen und 16 Sonderfunktionen.

MM - Märklin Motorola Format

Einfaches und relativ eingeschränktes Digitalformat, das für Spur N lediglich als Magnetartikelsteuerung in Verbindung
mit einer Multiprotokollsteuerung interessant ist, da es relativ preiswerte Schalt- und Funktionsdecoder gibt die
einfach nachzubauen sind. Das Format ist vorwiegend im H0 verbreitet.